Närrische Renaissance in Bastheim: Slogan für die Besengaufasenacht 2023: „In der Scheuer brennt noch Licht!“

von Klaus Scheuring

Bastheim: Nach Corona und trotz Energiekrise: Die Bostemer Fasenöchter feiern im Januar ihr närrisches Comeback in der Besengauscheuer. Am Sonntag, den 22. Januar, beginnt für die alt ehrwürdige Bastheimer Narrendynastie die 71. Session ihrer wechselhaften Geschichte.

Außer dem Narrenfest zum 70. Geburtstag im Mai loderte die närrische Glut in den letzten drei Jahren eher auf Sparflamme. Doch nun sollen in der Scheuer wieder die Spots angehen für die närrische Renaissance im Besengau. Alles, was sich in den letzten 70 Jahren bewährt hat, wird wiederbelebt; auch die Vorstellung des Prinzenpaares nach Weihnachten.

Die vier Tanzgarden der BA-KA-GE bereiten sich seit Monaten auf ihren schwungvollen Einsatz vor und auch in den Hofschneidereien herrscht emsiges Treiben, um das Outfit der Tänzerinnen zu optimieren. Der Bastheimer Elferrat trifft sich nun wieder öfter als der Gemeinderat und in der Ordensschmiede von Tobias Schrenk wird der Schmelzofen nicht mehr kalt. „Selbst entworfen und handgemacht“, lautet die Devise nicht nur für den Ordenskanzler.

Die Redner und Bänkelsänger der BA-KA-GE haben die Ereignisse der letzten drei Jahre akribisch notiert und proben nun ihre Lieder und Verse für das närrische Spektakel Ende Januar. So mancher Bastheimer Schildbürger und auch die Politprominenz warten darauf, dass sich das närrische Füllhorn endlich wieder über sie ergießt. „Lieber mal durch den Kakao gezogen werden, als gar nicht erwähnt“, so das Credo für die Führungsriege um Bürgermeister Tobias Seufert.

Auch mit einigen Neuerungen warten die Fasenöchter von Bastheim auf: Die närrische Session startet erstmals mit einer Nachmittagssitzung am Sonntag, den 22.Januar. Der Kartenvorverkauf für die Abendsitzungen ist am Dreikönigstag, den 6.Januar, um 13.00 Uhr, diesmal im Bastheimer Sportheim. Danach soll es die Karten für die Abendsitzungen wieder im Besengauer Dorfladen geben.



Foto: Klaus Scheuring
Noch sind es weihnachtliche Wunderkerzen, an denen sich das neue Bastheimer Prinzenpaar der Session 2023, Patricia und Franz Schmitt, erfreuen kann. Ende Januar brennt das Licht wieder in der Besengauscheuer in Bastheim. Die Bastheimer Karnevalsgesellschaft startet in ihre 71. Session.

Termine der Bastheimer Narren

Alle Fasenöchter und Gäste sind herzlich willkommen bei den drei närrischen Prunksitzungen am 22. Januar (Sonntag-Nachmittag), 14.00 Uhr, und am 28. Januar und 4. Februar, jeweils um 19.30 Uhr. Das „Partyvolk“ feiert bei der „80er 90er Party“ am Närrischen Donnerstag und bei der legendären Après-Ski-Party am Faschingssamstag. Der Kinderfasching wurde auf Sonntag, 19. Februar, 14.00 Uhr terminiert. Veranstaltungsort ist die Besengauscheuer in Bastheim. Nähere Informationen gibt es im Internet unter ba-ka-ge.de.

Vom Koch zum König

Das Märchen vom neuen Prinzenpaar in Bastheim

Der Fortbestand der Bastheimer Narrenzunft ist gesichert. Ihre Lieblichkeit Prinzessin Crazia Patricia I. und Franz II. Culinaricus Maximus greifen nach dem närrischen Zepter in der Besengaufasenacht und werden am 22. Januar inthronisiert.

Die Ernennung der diesjährigen Regenten gleicht einem romantischen Märchen, denn mit dem 27jährigen Ex-Mellrichstädter Franz Schmitt wurde tatsächlich der Koch am närrischen Hofstaat zu Bastheim zum Prinzen gekürt. Vor sieben Jahren suchten die Narren eine Unterstützung für Metzgermeister Norbert Englert, der als Koch der Fasenöchter aufhören wollte. Elferrat Peter Sauer erinnerte sich an seine Nichte Patricia Hose aus Unsleben, die mit einem Koch liiert war und bekam glatt die Zusage. Seit sieben Jahren kocht Schmitt nun für die Bastheimer Narren. Zusammen mit der Köchin Heike Perleth sorgt er für die kulinarischen Genüsse in der Narrhalla und wenn bei den Abendsitzungen die rund 300 Gäste versorgt waren, stand der Koch und nun auch gelernte Zimmermann hinter der Theke und bestaunte das närrische Treiben vorne im Rampenlicht. Mit dabei im Saal war jedes Jahr auch einmal die neue Prinzessin, die im richtigen Leben nun Patricia Schmitt heißt, 26 Jahre jung ist und aus Unsleben kommt. Die Tischnachbarn der jungen Frau staunten, denn bei den Prunksitzungen wurde für Patricia immer aus der Küche ein spezielles Abendessen zubereitet und mit Liebe garniert.

Am 30. Juli dieses Jahres feierten Franz Schmitt und seine Patricia ihre kirchliche Hochzeit und hatten danach zum Hochzeitsfest in die Dorfscheuer in Unsleben eingeladen. Nach dem Kaffee kam völlig überraschend mit den beiden Sitzungspräsident*innen Jutta Fatt und Sebastian Landgraf und den Elferräten Peter Sauer und Tobias Seufert eine hochrangige Delegation der Fasenöchter vorbei und zeichnete das junge Ehepaar mit dem aktuellen Jubiläumsorden aus. Die junge Ehefrau freute sich über die Ehrung für ihren Mann und Koch und war ein wenig verwundert, dass auch sie bedacht wurde, denn mit dem Fasching hatte sie eigentlich wenig am Hut. Aber Franz Schmitt roch Lunte und mutmaßte: „Meinst du, du kriegst den Orden umsonst?“ Die Oberen der BA-KA-GE blieben bis nach Mitternacht und wurden fürstlich versorgt; zur späteren Stunde wurde gescherzt, dass es sich wohl um den Antrittsbesuch beim neuen Prinzenpaar handeln müsse; im November dann kam die offizielle Anfrage der Narren und die Zusage des neuen Prinzenpaars.

Patricia Schmitt ist von Beruf Pflanzentechnologin und arbeitet bei einer Züchtungsfirma in Würzburg. Dort kümmert sie sich vor allem um die Züchtung von Zuckerrüben im ganzen Bundesgebiet. Als Hobbys gibt sie Lesen, Geige spielen und ihre Hündin Maja an. An die Regentschaft geht sie völlig unbedarft, nur „aus Liebe“ zu ihrem Franz, mit dem sie elf Jahre lang liiert war und seit dem 6. Januar 22 standesamtlich verheiratet ist. Der 27jährige Franz Schmitt arbeitet als Zimmermann in Bad Königshofen und geht in seiner Freizeit auch gerne auf die Jagd. Noch wohnt das neue Prinzenpaar in Unsleben, aber bald schon werden sie im neu erworbenen Haus in Burgwallbach ihren Lebensmittelpunkt haben. Präsident Sebastian Landgraf versicherte bei der Vorstellungsrunde: „Die Besucher der Prunksitzung müssen dieses Mal ihr Essen nicht von zuhause mitbringen; für den „Prinzenkoch“ wurde in der Küche Ersatz gefunden“.

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