Bastheim (ng) Eigentlich sollte eine Besenbinderin auf dem Narrenthron im Besengau Platz nehmen. Da aber hatten die Herren vom Elferrat die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Martin Maier, auserkoren als Besenbinderin und Traditionsfigur des Besengaus, beharrte auf eine männliche Darstellung seiner Führungsrolle.
So wird es nun ein echtes Triumvirat, wie damals im antiken Rom, ein Patriarchat also, welches das närrische Zepter in der 67. Session der Bastheimer Narrendynastie schwingt. Auch der Begriff „Triumvirat“ behagte dem närrischen Trio nicht so recht. „Zu abgehoben“, so die Meinung. „Wir nennen uns schlicht die „Drei Öberen!“ und kommen als Kaiser, Schäfer und Besenbinder daher!“ „Mit voller Kraft – märchenhaft“, heißt das vielversprechende Motto für die drei Abend- und eine Nachmittagssitzung der Ba-Ka-Ge im Februar.
Der Kaiser wird dargestellt von Tobias Schrenk, der 27 Jahre jung ist und im richtigen Leben als Maschinenbau-Ingenieur in Würzburg arbeitet. Seit drei Jahren gehört er zu den Aktivisten in der Fasenacht; bis dato mehr hinter den Kulissen, aber als der Elferrat ihn rief und die Offerte unterbreitete, konnte er einfach nicht „Nein!“ sagen. Als waschechter Bastheimer ist ihm die Fasenacht einfach „zu wichtig“.
Maximilian Seufert scheint für die Rolle des Schäfers Bast, dem „sagenhaften Urahn“ aller Bastheimer, wie geschaffen zu sein. Der 27jährige KFZ-Mechatroniker stammt von mütterlicher
Seite aus der Familie Müller, die als „Bastheimer Hochadel der Fasenacht“ tituliert werden kann.
Zwei Onkel und Tanten und auch die Eltern waren schon als Prinzenpaar auf dem Thron. Vater Norbert Seufert war mehr als 20 Jahre lang als Elferrat und Beleuchtungstechniker dabei und auch Maximilian gehört schon seit sechs Jahren zur Närrischen Elf im Besengau.
Als Dritter im Bunde ließ sich Martin Maier nicht lange bitten. Der 22jährige kann in Bastheim im äußerst positiven Sinne als „Vereins-Maier“ beschrieben werden. Er ist aktiver Fußballer bei der Turn- und Sportgemeinschaft, Schiedsrichter beim Fußball und seit seinem närrischen Debüt im letzten Jahr eben auch Fasenöchter. Im richtigen Leben arbeitet der „Besenbinder“ als Industrie-Mechaniker in Bad Neustadt. An der „Bostemer Fasenacht“ fasziniere ihn vor allem, dass hier alle Generationen von Jung bis Alt mit großer Freude und Engagement dabei seien. Bei so viel Jugend wird Bürgermeisterin Anja Seufert bei der Inthronisierung am 2. Februar sicherlich leichten Herzens die Rathausschlüssel an die „Drei Öberen“ der Bastheimer Narrendynastie herausgeben. Vor allem für die erste Sitzung sind noch Karten im Bastheimer Dorfladen bei Marion Schrenk, der „kaiserlichen Mutter“, erhältlich.
Die Spannung steigt bei den „Drei Öberen“ der Bostemer Fasenacht, denn die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Vor historischem Gemäuer, dem „Alten Brauhaus“ an der Mühlbrücke neben dem Brückenheiligen Nepomuk, versammelten sich die neuen Regenten des Bastheimer Faschings zum Gruppenbild. Von rechts: „Kaiser“ Tobias Schrenk, Maximilian Seufert, der den Schäfer Bast mimt und Martin Maier, der als Besenbinder auf den Narrenthron steigen wird.